Regale sind Ausdruck individueller Wohnkultur

Die richtige Lagerung der CD

 

Der Inhalt einer CD umfasst oft einmalige und in vielen Fällen unwiederbringliche Daten. Desto mehr kommt es im Umgang mit den Silberscheiben auf eine ordnungsgemäße Lagerung an, die von einer ganzen Menge beachtenswerter Kriterien abhängig ist. Während beispielsweise der Datenbestand einer Festplatte nach einer mechanischen Beschädigung durch den Fachmann oft noch ausgelesen und gesichert werden kann, bietet die Compact Disc in der Regel nur zwei Möglichkeiten: Sie funktioniert oder verweigert in ihrem Laufwerk den Dienst. Eine Rettung ist in den meisten Fällen nicht möglich, wohl demjenigen, der vorher noch ein Back-up angefertigt hat. Sicherlich ist ein Datencrash bei einer Musik-CD noch eher zu verschmerzen, als dies der Fall bei einer verloren gegangenen Fotosammlung über die eigene Hochzeit oder extrem wichtiger persönlicher Dokumente der Fall sein wird. Der richtige Umgang und die optimale Lagerung der CD-Sammlung können aber wesentlich dazu beitragen, dass die Lebenserwartung dieser empfindlichen, optischen Speichermedien durchaus den Zeitraum mehrerer Jahrzehnte umfassen kann.

 

 

Funktionsprinzip der optischen Speicher

 

Um zu verstehen, wie enorm wichtig eine sachgemäße Lagerung der CD-Sammlung ist, sollen zunächst einige technische Besonderheiten dieser sensiblen Speichermedien genannt werden. Grundsätzlich besteht der Aufbau einer CD aus mindestens drei unterschiedlichen Lagen von verschiedenen und nicht gerade unempfindlichen Materialien. Die untere Schicht, die für die erforderliche Stabilität sorgt, ist aus Kunststoff, genauer gesagt ist es ein verwindungssteifes aber sehr robustes Polykarbonat. Darüber befindet sich eine hauchdünne Aluminiumschicht, die hochfein aufgespritzt wird und die für eine zuverlässige Speicherung der Daten verantwortlich ist. Ganz zum Ende bekommt der Rohling dann noch eine schützende Lackschicht, die trotz ihrer relativ hohen Kratzfestigkeit gegenüber mechanischen Beanspruchungen sehr empfindlich reagiert. Der Laserstrahl des Abspielgerätes erkennt die Signale, die bei der Abtastung durch die unterschiedlichen Vertiefungen an der Oberfläche entstehen und wandelt sie in einem komplizierten Algorithmus in Daten um. Wir können diese Informationen nun als Musik, Video oder in Form von Bildern oder Texten, beispielsweise am Computer, wahrnehmen.

 

 

Die natürlichen Feinde der CD

 

Vorausschickend muss man wissen, dass die Produzenten sich bei der Herstellung weniger auf eine lange Haltbarkeit der optischen Speichermedien orientieren, sondern dass die optimale technische Lesbarkeit und die kostengünstige Herstellung im Vordergrund stehen. Licht, Temperatur und mechanische Einflüsse sind die Hauptfaktoren, die über die Lebensdauer einer CD wesentlich entscheiden. Um Schreckensszenarien möglichst zu vermeiden, müssen also bestimmte Grundsätze bei der Lagerung und der Verwendung dieser recht empfindlichen Speicher ihre Berücksichtigung finden. Gut beraten und auf der sicheren Seite sind allerdings immer diejenigen, die besonders wichtige Daten auf mehreren unterschiedlichen Arten von Speichermedien sichern. Dazu können durchaus externe Festplatten, Speicher-Sticks oder SD-Karten und selbst die heute in aller Munde befindliche virtuelle Festplatte in Form der Cloud benutzt werden. Entsprechende Studien haben übrigens bewiesen, dass industrielle gefertigte Massenware wie Audio-CDs oder Video-DVDs länger halten als selbst gebrannte Medien dieser Art, also ist gerade bei Letzteren eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit geboten.

 

 

Das A und O ist immer die richtige Lagerung

 

Mit relativ einfachen Mitteln bei der optimalen Aufbewahrung einzelner CDs oder einer kompletten Sammlung wird bereits erreicht, dass die optischen Datenträger eine recht lange Lebensdauer haben. Das beginnt damit, dass die Scheiben möglichst in den dazugehörigen Plastikhüllen untergebracht sein sollten und idealerweise ihren Aufbewahrungsort in einem schützenden CD-Regal finden. Die sogenannten „Jewel Cases“ sind den viel dünneren „Slim Cases“ vorzuziehen, da die Erstgenannten eine wesentliche höhere Stabilität aufweisen und eventuelle mechanische Belastungen besser verkraften. Besondere Vorsicht ist beim Herausnehmen oder dem Wiedereinlegen in die Aufbewahrungsboxen geboten, da es hierbei relativ leicht zu Beschädigungen des Mediums kommen kann. Besonders empfindlich reagieren die CDs, wenn sie völlig ungeschützt gegen Staub über längere Zeit einfach auf dem Schreibtisch oder an einem anderen Ort offen liegen gelassen werden. Industriell hergestellte, aber auch selbst gebrannte Scheiben sind sehr lichtempfindlich. Bei direkter Sonnen- oder Halogenlicht-Einstrahlung kann es daher besonders schnell zu einer Materialermüdung der einzelnen Schichten kommen, sodass die Lesbarkeit auf Dauer akut gefährdet sein kann. Empfehlenswert sind daher immer CD-Hüllen zu verwenden, die innen geschwärzt sind und auch das CD-Regal sollte niemals lange einer direkten Einwirkung des Sonnenlichts ausgesetzt sein. Wer beabsichtigt, eine Compact Disc zu reinigen, sollte dabei ganz besonders vorsichtig zu Werke gehen und harte Reinigungstücher oder den Einsatz von scharfen Chemikalien wie Haushaltsreinigern unbedingt vermeiden. Auch eine längere Aufbewahrung der CDs im Abspielgerät kann die Lebensdauer des Speichermediums wesentlich verringern, da im Innern der Geräte eine erhöhte Verschmutzungsgefahr besteht. Wer bereits die Rückwand seiner Stereoanlage einmal geöffnet hat, weiß, mit welchen Schmutzablagerungen im Innern dieser Player gerechnet werden muss. Es kommt dann auch keineswegs selten vor, dass eine CD im Laufwerk festsitzt, bei den extrem hohen Drehzahlen mechanisch zerstört wird und für einen Totalausfall der gesamten Anlage sorgt.

 

 

Daten-Gau, wenn der Lack ab ist oder bröckelt

 

Es ist weniger die Datenseite einer CD, sondern ihre Oberschicht, die bei einer mechanischen Beschädigung durch Kratzer dafür sorgt, dass sprichwörtlich gesehen überhaupt nichts mehr läuft. Schon durch kleinste Haarrisse kann hier das darunter befindliche Aluminium angegriffen werden. Das führt bereits nach kurzer Zeit zu Oxidationen, die Eigenschaften des Metalls verändern sich und der Laserstrahl kann die zerstörte Oberfläche nicht mehr optimal abtasten. Im schlimmsten Fall sind damit sämtliche auf der CD befindliche Daten auf einen Schlag unwiederbringlich zerstört. Ebenso negativ wirken sich auch extreme Temperaturen auf die Beschaffenheit der CDs aus, selbst ein CD-Regal sollte daher keineswegs einer direkten Bestrahlung durch die Sonne ausgesetzt bzw. in unmittelbarer Nähe externer Heizquellen aufgestellt werden.

 

 

Das CD-Regal – viel mehr als ein dekoratives Wohnaccessoire

Gleich vorweg: Für die Lebensdauer einer CD ist es relativ unerheblich, ob Ihre Aufbewahrung in den handelsüblichen Boxen vertikal oder horizontal erfolgt. Die Regale sind konstruktiv ohnehin so ausgestattet, dass eine mechanische Überlastung der Datenträger in der schützenden Verpackung ausgeschlossen ist. Vorteilhaft, besonders bei selbst gebrannten CDs ist, wenn sich die Besitzer ein Booklet anfertigen, aus dem der Inhalt der Scheibe hervorgeht. So wird das oftmalige Herausnehmen aus dem „Jewel Case“ vermieden, das in den allermeisten Fällen für bleibende Fingerabdrücke auf der Ober- und Unterseite sorgt, die oft der Ausgangspunkt für schleichende Schäden an diesen sensiblen Datenträgern sind. Die Lebenserwartung einer CD hängt also von einer Vielzahl von Faktoren ab. Sie kann nach fünf Jahren ihren Dienst quittieren aber auch jahrzehntelang halten. Zu den sichersten Strategien gegen einen vorzeitigen und sehr unangenehmen Datenverlust zählt auf jeden Fall die ordnungsgemäße Lagerung und schon deshalb ist das CD-Regal der optimalste Lagerort der wertvollen Silberscheiben.